Brief vom 16. Oktober 1775, von Sulzer, J. G. an Graff, E. S. A.

Ort: Berlin
Datum: 16. Oktober 1775

Ich ergreiffe die Feder, meine liebe Guste, um izt, da ich wieder in der Statt und ohne Beschäftigung bin, mein Versprechen zu erfüllen und dir meine Gedanken über die beste Art die Kinder zu erziehen, mitzutheilen. Ich habe zwahr in meiner Jugend ein ganzes Buch über diese Sache geschrieben; aber ich mag dich nicht darauf verweisen; weil es zu weitläuftig für dich ist und weil viel darin zu gekünstelt und mehr für einen Hofmeister als für eine Mutter geschrieben ist. Izt glaube ich man könne die Sach ins kurze ziehen und wenigstens das wesentliche und wichtigste der Sach gar wol in dem engen Raum eines einzigen Briefes vortragen. Denn ich bin izt in der Meinung daß dieses die beste Erziehung sey, die ohne viel Künsteley nach zwey, oder drey Hauptgrundsäzen ausgeführt wird.

Ehe ich dir aber diese wenigen Grundsäze vorlege, muß ich anmerken, daß bey Kindern den größten Eindruk macht und zu ihrer Erziehung des meiste beyträgt, was sie täglich von andern sehen und hören. Denn dieses nehmen sie jedes nach dem besondern Genie oder Charakter, die es von Natur hat, so an, daß sie mit der Zeit, wo nicht ganz außerordentliche Umstände es verhindern, solche Menschen werden, wie die sind unter denen sie aufgewachsen sind. Daß die Sache sich so verhalte kannst du dafür sehen, daß überhaupt genommen die Menschen den allgemeinen Charakter und die Sitten ihres Landes, und in verschiedenen Ständen, des Standes worin sie erzogen worden sind annehmen, ohne daß man eine besondere künstliche Methode angewendet habe, ihnen diesen Character und diese Sitten zu geben. Wer in Frankreich, England, Deutschland, Pohlen erzogen worden, wird, wenn auch noch so wenig an der Erziehung gekünstelt worden, den National Charakter und die Sitten eines Franzosen, Engländers, Deütschen, Pohlen, an sich haben. Eben so gewiß ist es, wie du es täglich sehen kannst, daß die Prinzen, die Edelleüte, die Kauffleüte, die Handwerksleüte und die Bauren, ohne daß man es express bey der Erziehung darauf angelegt, im Ganzen genommen, so sind, wie andre Prinzen, Edelleüte, Kaufleüte, u. s. f.

Hieraus, meine liebe Guste, kannst du sicher diesen wichtigen Schlus ziehen, daß deine Kinder künftig Menschen von der Art seyn werden, wie die gewesen, unter denen sie aufgewachsen sind. Sie werden einmal so denken, so reden, so handeln, solche Sitten und Manieren an sich haben, wie die gewesen, die sie täglich, während ihrer Kindheit und Jugend vor Augen gehabt haben; nur mit dem Unterschied, daß dann jedes nach seinem besondern Naturell, das es durch die Geburth empfangen hat, doch noch von andern unterschieden wird.

Daraus folget mir schon eine der wichtigsten Regeln für die Erziehung. Sorge dafür, daß deine Kinder nichts sehen und nichts hören, als solche Dinge die du künftig von ihnen selbst zu hören und an ihnen zu sehen wünschest. Suche, so viel möglich ist, daß sie täglich diese Dinge, die du künftig von ihnen zu hören und an ihnen zu sehen wünschest, hören und sehen. Dieses ist das erste und vornehmste, was ich dir zu sagen habe.

Was nun das besondere betrifft, worauf man eigentlich zu sehen hat, so kann dieses unter zwey Hauptpunkte begriffen werden. Der erste enthält das, was alle Menschen von welchem Stande sie seyen, an sich haben sollen; der andre begreifft die guten Eigenschafften, die sich für den besondern Stand schiken, in welchem die Kinder künftig in der Welt erscheinen werden. Über jedem dieser zwey Punkte will ich dir das, was mir das wichtigste scheint, sagen.

1. Verstand. Überlegung, Nachdenken, müßen alle Menschen haben; der Bauer, wie der Edelmann. Also muß deine erste Sorge seyn, daß dein Kind diese so sehr wesentlichen Eigenschafften in so großem Maaße, als sein Genie oder Naturell läßt, bekomme. Hiezu aber, meine liebe Guste, hast du keine künstliche Methode nöthig. Die Natur hat, wie ich hoffe, deinem Kind einen nicht verächtlichen Grad an Genie gegeben, das sich allmählich von selbst entwikeln wird. Wäre dieses nicht, so würden alle Bemühungen der Kunst vergeblich angewandt werden. Aber, daß sich dieses Genie glüklich entwikle, und daß ihm keine Hinderniße in Weg gelegt werden, dafür muß die Erziehung sorgen. Dieses aber ist gar leicht; denn es kömt blos darauf an, daß du die Grundregel, die ich dir vorher gegeben habe, auf diesen Punkt anwendest. Laß deine Sorge seyn, daß dein Kind nicht unter unverständige, alberne, unbesonnene Menschen komme, damit es nicht ihre Art annehme; befleiße dich, daß alles, was man vor ihm, oder mit ihm selber spricht, verständig und überlegt sey; denn dadurch wird es sich angewöhnen, so weit seine Geisteskräffte reichen, eben so zu denken und zu sprechen. Leide durchaus nicht, daß jemand dummes, einfältiges, albernes, abergläubisches Zeüg, mit ihm spricht, daß man ihm vormacht, daß man seine Fragen unüberlegt und ins Gelache hinein beantworte. Und wo er selbst unverständig spricht, oder handelt, so suche ihm kurz und nach seinem Begreiffen verständlich zu sagen, wie er hätte reden und handeln sollen.

Sprich nie mit ihm, von Sachen, die er nicht verstehen kann; denn dadurch würd er sich angewöhnen in leeren Tönen, ohne Sinn zu schwäzen. Kinder haben das Vermögen noch nicht Dinge zu begreiffen, die nicht in die Sinnen fallen. Selbst von sinnlichen Dingen begreiffen sie nur das, was sie selbst so sehen, oder empfinden. Also muß man auch ihren Verstand nur an solchen Dingen üben, die sie täglich vor Augen haben.

Mehr will ich dir izt über diesen Punkt nicht sagen, sondern das übrige deinem eigenen Nachdenken überlaßen.

2. Außer einem gesunden natürlichen Verstand und dem Vermögen allem Nachzudenken, muß nun jeder Mensch ein gutes, honnetes und nachgebendes oder gemäßigtes Gemüth haben. Die schlimmen Menschen sind ohne Zweifel die, die ohne alle Ausnahme beständig nach ihrer Phantasie, nach ihren Begierden und Lüsten, und zwahr nicht nach einem Plan, sondern, wie sie bey jeder Gelegenheit ihnen aufstoßen, handeln. Die, so wie ihnen die Lust ankommt etwas zu haben, alles anwenden, um es zu erhalten, es geschehe dadurch andern Recht oder Unrecht, die Sache sey gut oder böse; sie sey ihnen selbst nüzlich oder schädlich. Dergleichen Menschen würden, wenn sie völlig Meister wären, zu thun was sie wollen, ihre Phantasien und Begierden immer befriedigen, wann auch andre Menschen darunter leiden, oder gar darüber zu Grunde gehen sollten; auch dann, wann sie sich selbst dadurch für die Zukunft den größten Schaden thäten, oder sich die größte Schande machten.

Wenn du nur, meine liebe Guste dich selbst von der Niederträchtigkeit und Gottlosigkeit einer solchen Gemüthsart recht lebhaft überzeüget hast, so wirst du schon daraus allein sehen, worauf du bey der Bildung des Gemüthes deines Kindes zu arbeiten hast. Denn alles muß dahin abziehlen der beschriebenen gottlosen Gemüthsart entgegen zu arbeiten.

Dieses ist aber im Anfange desto schweerer, weil die Kinder lange nicht begreiffen, daß sie sich in ihren Phantasien und Begierden, weder ihrer selbst halber noch andrer Menschen halber zu mäßigen oder zu geniren haben. Denn diese Überzeügung kommt erst mit der Vernunft. Die Thiere wißen von keiner Mäßigung der Begierden, von keiner Rüksicht auf Recht und Unrecht, auf Ehre und Schande; denn die Thiere haben kein Nachdenken. Kinder aber sind, bis sie nachdenken und überlegen gelernt haben, Thiere.

Also kann man in den ersten Anfängen der Erziehung auf die Sittlichkeit der Kinder nicht durch Vernunft, oder Vorstellung arbeiten. Aber zum Glük ist ein anderes Mittel da, den ersten Grund der Sittlichkeit bey ihnen zu legen, nämlich die Empfindung. Schon mit der Milch kann man ihnen Wolgewogenheit und Zuneigung gegen andre Menschen einpflanzen; ferner Unterwürffigkeit gegen Ordnung; und bald hernach Gefühl für Ehre und Schand, für Hochachtung und Verachtung. Dieses sind die drey Dinge, worauf du zuerst zu arbeiten hast.

Zuerst durch Beyspiele, wie ich gleich anfangs gesagt habe. Wenn die Kinder immer unter Menschen sind an denen sie jene Empfindungen der Wolgewogenheit, der Ordnung und der Ehre beständig suchen, so wird schon dadurch der erste Saamen dieser Tugenden in ihnen ausgestreut. Die Kinder müßen an denen, die täglich um sie sind kein Beyspiehl der Uneinigkeit, viel weniger des Haßes oder der Bosheit, keine Verachtung, oder Überschreitung der Ordnung, keine Unempfindlichkeit für das Wolwollen, oder die Verachtung andrer wahrnehmen.

Dazu muß noch kommen, daß man durch Liebe ihre Gegenliebe gewinnt; daß man durch genaue Ordnung, die man mit ihnen in dem was ihre Lebensart betrifft hält, diese Ordnung ihnen zur Gewohnheit macht; daß man gegen sie bey jeder Gelegenheit Abscheü für Unordnung äußert, und endlich, daß man sie durch mäßiges, aber herzliches, aus wahrer Empfindung herrührendes Loben und Tadeln, empfindsam macht, Höchst nothwendig ist zur Einpflanzung der wahren Sittlichkeit, daß die Kinder durchaus gegen alle Menschen Achtung und Zuneigung haben; daß sie nie gegen irgendeinen Menschen grob oder beleidigend handeln. Dergleichen Vergehungen müßen durch den strengsten Tadel und die empfindlichste Verachtung geahndet werden. Endlich ist es höchst nothwendig, daß die Kinder die Liebe gegen die Eltern, die ihnen ohne Mühe eingepflanzt wird, mit eben so viel Respekt oder Ehrfurcht verbinden. Denn diese ehrerbietige Liebe für die Ältern ist ofte das einzige Mittel sie in Ordnung zu halten. Sey also, meine Liebe, sehr darauf bedacht deinem Carl nicht blos kindliche Liebe, sondern auch großen Respekt für dich und für seinen Vater einzupflanzen. Dieses ist ein schweerer Artikel. Denn es geschieht nur gar zu leichte, daß die Mütter, in dem sie meinen die Liebe ihrer Kinder gegen sie zu nähren, ihnen so gar die Herrschafft über sie einzuräumen. Dafür hast du dich am sorgfälltigsten in Acht zu nehmen. Es wird darum auch gut seyn, wenn du deinem Kind angewöhnest auch die äußerlichen Zeichen der Ehrerbietigkeit und würklicher Unterthänigkeit gegen Vater und Mutter nie zu verabsäumen. Sind die Kinder so weit gekommen, daß man etwas verständig mit ihnen sprechen kann; so muß man sich die äußerste Mühe geben, sie auch durch die Vorstellungen der Vernunft zur Sittlichkeit anzuhalten. Dieses ist der wichtigste Artikel der ganzen Erziehung. Man bildet sich ofte sehr fälschlich ein, daß ein gutes empfindsames Gemüthe schon hinlänglich zur Sittlichkeit sey. Aber es ist gewiß, daß Menschen von solchem Gemüthe, wenn es ihnen an Verstand und an Überlegung fehlet, gar ofte, ohne Bosheit schändliche und sehr schädliche, so gar verderbliche dinge thun. Nachdenken, oder Überlegung und gesunde Beurtheilung seiner eigenen Handlungen, alles deßen, was man sich zu thun, oder zu unterlaßen vornihmt; aller Gelegenheiten, wo man einen Entschluß zu nehmen hat, ist der wichtigste in dem menschlichen Leben. Man kann aber gar früh anfangen den Kindern diese Überlegung und Beurtheilung anzugewöhnen, wenn man es nur recht angreifft. Erstlich muß man sich nicht vorstellen, daß es damit gethan seyn, wenn man den Kindern allgemeine Moral vorprediget, ihnen allgemeine Lehren und Maximen einprägt. Dieses könnte sie wol zu moralischen Schwäzern machen, aber war, praktische Überlegung bekommen sie dadurch gewiß nicht. Man muß mit ihnen blos die Fälle vornehmen, die in ihrem eigenen kleinen und ganz einfachen Handlungen vorfallen, und allemal, wenn sie etwas unrechtes, oder unvernünftiges thun wollen, oder gethan haben. Es scheinet mir nicht so schweer fast allemal auch Kindern von zwey bis drey Jahren begreifflich zu machen, daß sie dieses oder jenes thun, oder unterlaßen müßen, entweder weil sie sonst andre Menschen beleidigen und ihre Gewogenheit verscherzen würden; oder weil Unordnung und Verwirrung daraus entstehen würde, oder weil man sie verlachen oder gar verachten würde, wenn das Gegentheil geschähe. Aber hiebey ist freylich nöthig, daß man nichts anführe, als was den Kindern aus ihren täglichen kleinen Verrichtungen schon bekannt ist. Alles muß mit den Beweisen, die man ihnen giebt nicht aus ihrer Stube, oder dem kleinen Zirkel der Dinge, die sie kennen, herausgehen. Ihnen nichts nennen, als was sie schon gesehen, oder empfunden haben. Noch mehr muß man sich hüten ihnen falsche Gründe, oder solche, die nicht offenbar richtig sind anzugeben. Man kann ihnen sagen: du könntest nun dieses thun, oder nicht thun; als denn aber würde das und das daraus herkömmen. Aber dabey muß man, wie gesagt, bey der strengsten Wahrheit bleiben; sonst verfehlet man offenbar den Zwek ihnen richtige Beurtheilung ihrer eigenen Handlungen anzugewöhnen. Mit diesen Vorstellungen aber muß man die würkliche Praxis oder die Ausübung selbst verbinden. Man muß sie schlechterdings verhindern etwas zu thun, wodurch die Rechte andrer Menschen verletzt werden. Man muß nie zu geben, daß sie etwas thun, das ihnen schädlich, oder schimpflich ist, das der ihnen vorgeschriebenen Ordnung zu wieder wäre. Haben sie es gethan, so muß man ihnen Mißvergnügen, Verachtung und Schand empfinden laßen. Der Eigensinn ist den Kindern angebohren, und man därff eben nicht sehr darüber erschreken, wenn sie solchen zeigen. Kann man ihn durch Vorstellungen nicht überwinden, so muß man, da wo es angeht, wieder der Kinder willen, das mit ihnen vornehmen, was sie nicht haben gutwillig leiden wollen. Aber in solchen Sachen, da sie selbst etwas thun sollten, was man nicht von ihnen erhalten kann, und wo der Zwang nichts hilfft, da muß man sie wol ihrem Eigensinn überlaßen, denn durch Zwang und Schläge etwas von ihnen zu erpreßen, ist nicht rathsam. Aber wenn sie dann ihren eigenen Willen erfüllt haben, besonders, wenn nun die Leidenschaft bey ihnen vorüber ist; als denn muß man sie mit Verachtung und Beschämung, auch wol durch würkliche Züchtigung bestraffen, und ihnen dabey beständig wiederholen, daß dieses die Folgen der unterlaßenen Schuldigkeit sind. Eben so muß man sie mit Bezeügung des Wohlgefallens, aber doch ohne viel Rühmens zu machen (denn dieses macht sie ruhmräthig und eitel); mit Äußerung einer verdoppelten Liebe und Zärtlichkeit belohnen und ermuntern immer so zu handeln. Man muß ihnen würklich empfinden laßen, daß sie durch gute Handlungen Wolgewogenheit und Hochachtung, durch schlechte Abneigung und Verachtung erwerben. Auch ist es sehr gut, daß man ofte, wenn sie gleichgültig sind, das ist, wenn auch kein besonderer Fall das ist, daß sie gerade izt, etwas thun, oder laßen sollen, vor dem, was in ihren kleinen Handlungen schiklich oder unschiklich, recht oder unrecht, gut oder bös ist, mit ihnen rede. Aber wie ich schon erinnert habe, nur daß man in ihrer Sphäre bleibe und nie aus dem Bezirk ihrer Begriffe heraustrete. Endlich ist zu dieser Bildung des Gemüthes auch sehr dienlich, daß die Ältern in Gegenwart der Kinder, besonders bey Tische, und ohne sich merken zu laßen, daß es der Kinder halber geschehe, über sittliche Dinge sprachen. Daß man alles gute, was hier und da täglich geschieht auf eine schikliche Weise lobe, alles schlimme und böse aus wahren Gründen tadle. Wenn die Ältern selbst in ihren Geschäften etwas versehen haben, und sie sprechen in Gegenwart der Kinder davon; wenn ihnen von andern, etwas gutes oder schlechtes wiederfahren, und sie äußern ihre Urtheil darüber, mit völliger Unpartheylichkeit und alles mit Gründen unterstüzt, so macht dieses sehr heilsamen Eindruk auf die Kindern; die immer weit mehr, als man denkt, auf die Reden andrer Acht haben.

Zulezt muß ich noch überhaupt wiederholen, was ich anfangs gesagt habe: daß es höchst wichtig ist, wenn die Kinder die Muster alles des Guten, was man ihnen einzupflanzen wünschet, täglich vor sich sehen.

Ich will hier abbrechen, weil es mich ermüden würde, alles, was ich dir noch zu sagen habe, in diesen Brief zu bringen. Einandermal will ich das übrige nachholen.

Das schlechte Herbstwetter hat auch auf mich schlechte Würkung. Ich bin wieder in der Statt und weniger munter, als ich den Sommer über gewesen bin. Doch noch so, daß ich wenigstens vor der Hand keine gefährliche Veränderung zu befürchten habe.

Ich umarme dich von ganzem Herzen.

JGSulzer. den 16 October da ich mein 54 Jahr verlaße.

Überlieferung

H: DLA Marbach, A: Wiedemann, J.G. Sulzer 96.146.209.

Stellenkommentar

ein ganzes Buch
[Johann Georg Sulzer], Versuch einiger vernünftigen Gedancken Von der Auferziehung u. Unterweisung der Kinder, 1745.
eine Mutter
Elisabeth Sophie Auguste, zweitgeborene Tochter Sulzers, die 1771 den Maler Anton Graff geheiratet hatte, war zu diesem Zeitpunkt Mutter von einem Sohn, Carl Anton Graff. 1777 wurde der Sohn Georg geboren. Sulzer widmete der Erziehung seiner Enkel, die ihn oft in Berlin besuchten, viel Zeit. Vgl. etwa einen Brief an Johann Jakob Bodmer, 20. Juni 1777: »Izt erwarte ich meine Kinder und Kindeskinder aus Dreßden, in deren Gesellschafft ich den Sommer vergnügt zuzubringen hoffe. Meine Tochter hat zwey Jungen, die den Demokritus und Heraklitus vorstellen. Denn der ältere ist die Ernsthaftigkeit selbst und kann kaum dahin gebracht werden, daß er den Mund zum Lächeln verzieht, da der andre immer lacht und vergnügt ist.«

Bearbeitung

Transkription: Jana Kittelmann
Kommentar: Jana Kittelmann