Winterthur d. 1 Febr.
Mein werthester Freund.
Ich habe mit ausnehmendem Vergnügen die Nachricht erfahren, daß wieder Hoffnung da sey in ihrer werthen Gesellschaft zu reisen. Doch bin ich auch hierüber nicht ohne furcht, es möchte noch etwas wiedriges dazwischen kommen. Wenn Sie nicht künftigen Dienstag, oder späthestens Mittwoch von Zürich verreisen können, so werde ich Sie schwerlich erwarten können. Ich stehe noch immer an, ob ich einen mir um einen gar leidlichen Preis angeboteten wagen kauffen soll oder nicht. Wenn ich gewiß wüßte ob daß die Gesellschaft könnte zusamen bleiben, so würde ich den Kauff machen. Künftigen Montag verreise ich, doch werde ich bis gegen das Ende der Woche mich in St. Gallen aufhalten, wohin Sie mit ihrer Gesellschaft zu Pferde nachkommen könnten. Dieses aber bitte ich für sich zu behalten. Schreibe Sie mir sobald möglich, was ich von Ihnen zu hoffen habe, so werde ich den Entschluß des wagens halber faßen, und falls wir zusamen bleiben können, die lezte Abende mit Ihnen treffen. Ich habe über den ungl. Landvogt kein schwereres Urtheil erwartet, ob ich es gleich schwerer würde gemacht haben. Empfehlen Sie mich ihren hochgeschäzten Eltern und allen Freünden.
Ich verbleibe von Herzen der ihrige
JGSulzer
H: ZB, FA Lav Ms 528.